Fernwärme: Umweltfreundliche Wärme aus Hackschnitzeln

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Der Startschuss zur Fernwärmeversorgung in Dingolfing ertönte bereits 1993 mit der Inbetriebnahme des Blockheizkraftwerkes (BHKW). Mit der wachsenden Zahl an Anschlussnehmern wurde schnell klar, dass das Blockheizkraftwerk diese Wärmemenge nicht zur Verfügung stellen kann.

Daher wurde beschlossen ein neues Fernwärmeheizwerk mit umweltfreundlichem Hackgut als Brennstoff zu errichten. Das Fernwärmeheizwerk ging im Jahr 2010 mit einem 3 MW Biomassekessel  in Betrieb. Die Bereitstellung des Biomassebrennstoffes erfolgt regional durch eine gegründete Einkaufsgesellschaft. 2012 wurde das Heizwerk nochmals um einen 3,5 MW Kessel erweitert.

 

Funktionsweise eines Wärmenetzes

Fernwärmenetzte bestehen im wesentlichen aus drei Hauptkomponenten: Wärmeerzeuger, geschlossenes Rohrsystem & Wärmeübergabestation.

  1. Der Wärmeerzeuger im Heizwerk erhitzt das Trägermedium Wasser.
  2. Das erhitze Wasser wird über das Rohrnetz in ganz Dingolfing verteilt.
  3. Die an das Rohrnetz angeschlossenen Verbraucher entziehen in der Übergabestation dem heißen Wasser Wärme. Die entnommene thermische Energie kann zum Heizen und zur Trinkwassererwärmung im Haus genutzt werden.
  4. Das abgekühlte Wasser gelangt über den Rücklauf zum Heizwerk zurück und wird erneut erwärmt.

 

Fernwärme in Dingolfing: Ein Schlüssel zur Wärmewende

In Dingolfing hat sich die Fernwärme zu einem zentralen Element der Wärmewende und des Klimaschutzes entwickelt. Durch den Einsatz von umweltfreundlicher Fernwärme, die aus regionaler Biomasse gewonnen wird, sparen wir jährlich über 2 Millionen Liter Heizöl und reduzieren den CO₂-Ausstoß um 6.200 Tonnen. Bei dem jährlichen Wärmeabnahme von ca. 20 Millionen kWh können in Dingolfing durchschnittlich 800-1.000 Vier-Personen-Haushalten mit umweltfreundlicher Wärme versorgt werden. 

Diese nachhaltige Energiequelle versorgt nicht nur zahlreiche Haushalte, sondern auch öffentliche Gebäude, wie Caprima, Rathaus oder das Kreisklinikum, und trägt maßgeblich zur Reduktion unserer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bei. Mit innovativen Projekten und einem klaren Fokus auf erneuerbare Energien setzt Dingolfing ein starkes Zeichen für eine grüne Zukunft.

 

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Weiterer Ausbau durch zweites Heizwerk 

Da die Nachfrage nach klimafreundlicher Fernwärme immer weiter steigt, wird das Wärmenetz der Stadtwerke Dingolfing weiter ausgebaut. Aktuell ist geplant ein zweites Heizwerk im Norden Dingolfings zu errichten. Dadurch sollen noch mehr Haushalte in Dingolfing von klimafreundlicher Wärme aus Hackschnitzeln profitieren.  

 

Klimafreundliche Wärme für BMW Werk Dingolfing

Ein weiteres Biomasse-Heizwerk ist für das Jahr 2025 geplant. Dieses Heizwerk wird in der Industriestraße in Dingolfing entstehen und das BMW Group Werk Dingolfing mit Wärme aus regionaler Biomasse und eigenen Restholzbeständen versorgen.

Dadurch können rund 50 Prozent des Prozess-Heißwasserbedarfs des BMW Group Werks gedeckt werden. Zu diesem Zweck haben die Stadtwerke Dingolfing GmbH zusammen mit der Bayernwerk Natur die Gesellschaft UP Energiewerke GmbH gegründet und einen Liefervertrag von jährlich knapp 100.000 MWh mit der BMW Group abgeschlossen. Die dadurch erzielte CO₂ Einsparung des Dingolfinger BMW Group Werks gegenüber der Nutzung konventioneller fossiler Energien beträgt rund 20.000 Tonnen pro Jahr.

 

Fragen zur Fernwärme in Ihrer Straße?

Wenden Sie sich bei Fragen zu einem Fernwärmeanschluss gerne an unsere Kollegen von den Stadtwerken Dingolfing:

Stefan Hoppe
Abteilungsleiter Fernwärme 

stefan.hoppe@stadtwerke-dingolfing.de
08731/5060-204