Kindertagesstätte "Unterm Regenbogen"
Ein ganz besonderes Leuchtturmprojekt der Stadt Dingolfing in Sachen nachhaltiges und klimafreundliches Bauen stellt die Kita Unterm Regenbogen in Kupferstein dar.
Nicht nur die moderne Architektur ist ein absolutes Highlight. Auch die klimafreundliche Bauweise ist einzigartig:
Holzständerbauweise
Das gesamte Gebäude wurde in Holzständerbauweise mit Holz aus dem eigenen Stadtwald errichtet. Durch diese Bauweise kann man nicht nur einen hervorragenden Wärmedämmeffekt erzielen, sondern bindet langfristig CO2. Im Vergleich zu einem klassischen Ziegelbau konnten so rund 50% der CO2-Emissionen des gesamten Lebenszyklus eingespart werden.
Effizienzhaus-Standard 40
Das Gebäude der Kita wurde im sogenannten Effizienzhaus-Standard 40 errichtet. Das bedeutet, dass dieses Gebäude nur 40 % der Energie eines Standard-Neubaus benötigt. Rundum-Wärmedämmung, Minimierung der Wärmebrücken und der Einbau von acht Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung sind für diese hohe Effizienz verantwortlich.
Gründach
Das Dach der Kita ist nicht nur leicht geschwungen, sondern ist auch mit einem extensiven Gründach versehen.
Begrünte Dächer speichern bis zu 90 % des Regenwassers und geben es erst nach und nach durch Verdunstung an die Umwelt ab. Dadurch kann Regenwasser gespeichert werden und die Kanalisation entlastet werden.
Ein Gründach wirkt sich allerdings positiv auf das Raumklima der darunter liegenden Wohnräume aus, da die Verdunstungsleistung der Pflanzenschicht im Sommer für Kühlung sorgt. Im Winter hingegen wirkt der Gründachaufbau als Wärmedämmung. Das spart Energiekosten für die Heizung und schont die Umwelt.
Grundwasserwärmepumpe
Bei der Art des Heizsystems entschied man sich für eine Grundwasserwärmepumpe und damit klar gegen die Nutzung fossiler Brennstoffe.
Die Wärmepumpe ist eines der effizientesten Heizsysteme. Sie entzieht der Umgebung Wärme und erhöht die Temperatur mit Hilfe von Strom. Diese Wärme wird dann zum Heizen oder zur Warmwasserbereitung im Haus genutzt.
Die Grundwasserwärmepumpe nutzt - wie der Name schon sagt - das Grundwasser als Wärmequelle. Dafür mussten zwei Grundwasserbrunnen gebohrt werden. Über einen Saugbrunnen, häufig auch Förderbrunnen genannt, wird das Grundwasser aus dem Boden entnommen. Die Wärmepumpe entzieht dem Wasser die Wärme. Das abgekühlte Wasser wird dann über einen Schluckbrunnen zurückgeführt.
Das entnommene Wasser hat eine Temperatur von etwa 10 Grad Celsius. Mit Hilfe von Strom kann diese Temperatur auf die notwendige Temperatur für die Heizkreisverteilung, wie die Fußbodenheizung, erhöht werden.
Aus diesem Grund ist die Wärmepumpe so effizient. 75-80% der benötigten Wärme kommt aus der Umwelt, in diesem Fall aus dem Grundwasser, und für die restlichen 20-25% wird Strom verwendet. Mit 1 kWh Strom können also etwa 4-5 kWh Wärme erzeugt werden. Das macht die Wärmepumpe unschlagbar effizient.
Photovoltaik-Carport
Den Strom, den wir für Heizung, Beleuchtung usw. benötigen, wollen wir aber auch selbst produzieren. Deshalb haben wir uns - wie bei vielen anderen öffentlichen Gebäuden - zum Ziel gesetzt, eine Photovoltaik-Anlage zu installieren.
Das gewölbte Dach des Kindergartens verhindert allerdings, dass darauf eine PV-Anlage installiert werden kann. Wir haben uns daher entschlossen, eine Photovoltaik-Überdachung auf dem neuen Parkplatz zu errichten. Damit können insgesamt 30 kWp installierte Leistung montiert werden und einen Teil des Strombedarfs des Gebäudes gedeckt werden.